Mit der neuen Professur und der zugehörigen Arbeitsgruppe „Musizierendengesundheit“ hat die Musikhochschule Lübeck (MHL) gemeinsam mit der Universität zu Lübeck (UzL) ein neues Zentrum für medizinische Beratung und Behandlung für Musikschaffende mit Spezialisierung auf psychologische,  psychotherapeutische und neuropsychologische Themen geschaffen. Neben den rund zehn weiteren musiker-medizinischen Einrichtungen ist Lübeck bislang der einzige Standort in Deutschland mit Spezialisierung auf mentale Gesundheit von Musizierenden. Damit wird dem steigenden Bedarf an psychologischer Beratung und Behandlung für Musikschaffende Rechnung getragen.

Prof. Dr. Daniel Sebastian Scholz besetzt seit Wintersemester 2022/2023 die neue Stelle, die beide Hochschulen gemeinsam für Forschung, Lehre und Beratung geschaffen haben. Als Teil des Instituts für Medizinische Psychologie (IMP) der UzL widmet sich die Arbeitsgruppe „Musizierendengesundheit“ unter Leitung von Prof. Daniel Scholz der Prävention und der mentalen Gesundheit Musizierender. In enger Verzahnung mit der Neurologie der UzL im Center of Brain, Behavior and Metabolism (CBBM) entstehen erste Forschungsprojekte zu den Themen mentale Belastung und zur neuronalen Plastizität von Musizierenden.

Vorlesungen zu den Grundlagen gesunden Musizierens, zu den Neurowissenschaften der Musik sowie Seminare zum guten Umgang mit Lampenfieber werden für Studierende der MHL und der UzL angeboten. Darüber hinaus gibt es seit Oktober 2022 eine Beratungsstelle für Musikstudierende und Musikprofis aus dem Norddeutschen Raum.

Die HörHanse in Lübeck

Der Hanse Innovation Campus vereinigt alle Akteure rund um das Thema Hören in der Hörhanse. Die AG Musizierendengesundheit befasst sich mit der Psychologie und Hörgesundheit von Musizierenden. An der Technischen Hochschule Lübeck und am UKSH werden in der Audiologie und Akustik die Wahrnehmung und Verarbeitung des natürlichen und technischen Hörens mit Hörgeräten und Cochlea-Implantaten untersucht - natürlich auch die der Musik! Lübeck ist mit dem bundesweiten Campus Hörakustik, dem Deutschen Hörgeräte Institut (DHI) und der Firmal hearconcept der perfekte Standort wenn es um Ausbildung und Wissenschaft in der Hörgeräteakustik geht. Die Hörhanse ermöglicht Wissenstransfer sowie Kooperationen zwischen Wirtschaft und Wissenschaft und rückt die Hörforschung in den Mittelpunkt.